Viele träumen davon ihr Tiny House selbst – mit eigenen Händen – zu bauen. Bei Projektbeginn sind BauherrInnen häufig mit der eigenen Unsicherheit konfrontiert, was alles zu tun und ob das auch wirklich zu schaffen ist. Heute wollen wir einmal darauf blicken, was Teilnehmer von IndiViva-Praxisworkshops uns bei der Kursanmeldung so schreiben. Was sind ihre individuellen Träume und wo sehen sie Herausforderungen beim Selber bauen? Natürlich schauen wir uns auch an, wie die Teilnehmer die Situation nach dem Workshop einschätzen.

Rückblick auf vergangene IndiViva Praxisworkshops

Noch unter dem Namen “My Tiny House Project” habe ich, Madeleine Krenzlin, erstmals in 2017 zusammen mit Andrew und Gabriella Morrison einen Theorieworkshop für Selberbauer in Deutschland (Köln) angeboten. Darauf folgten 4 Praxisworkshops mit der Tischlerei Christian Bock in Schorndorf (Ba-Wü) im Laufe des Jahres 2018, jeder mit einem anderen thematischen Schwerpunkt. Seit 2019 veranstaltet IndiViva mit der Tischlerei Bock 1-2 Mal im Jahr den Praxisworkshop “Tiny House Bau” in Bad Wildungen (Hessen), der sich auf das praktische Erlernen der Planung und Erstellung der Gebäudehülle eines Tiny Houses konzentriert.

 

Bei den IndiViva-Praxisworkshops geht es darum die Ideen aus dem Kopf in die Hände zu bringen. Und dann heißt es plötzlich – Es geht!

Tiny House Träume – was Teilnehmer uns bei der Anmeldung erzählen

Der Spaß eines Workshops fängt für uns Veranstalter mit der Anmeldung der Teilnehmer an, wenn diese uns erstmals von ihren Tiny House Träumen erzählen. 

  • Schon länger schwirrt in mir der Wunsch nach Veränderung und ich habe mein Herz an ein Tiny House verloren.
  • Ich möchte mit einem fahrenden mobilen Filmstudio/Aufnahmestudio durch Deutschland fahren und stehe ganz am Anfang vom Bau eines Tiny Houses.
  • Ich bin 62 Jahre jung und gehe voraussichtlich 2019 in Rente und möchte dann mit meinem Schlepper Case IHC 844 xl und dem Tiny House auf Reise gehen.
  • Ich möchte mir dieses Jahr ein Tiny-house selbst bauen und mich damit einem Leben in einer Gemeinschaft auf dem Lande nähern 🙂
  • Ich wohne in Berlin und ziehe den Umzug, möglichst in einem selbstgebauten Tiny House seit einiger Zeit in Betracht. Ein Tiny House – die eigenen vier Wände selbst ganz individuell zu gestalten – stellt Abenteuer und Herausforderung dar. Eine Finanzierung hierfür scheint überschau und bezahlbar. Eine schöne Alternative zu den steigenden Mietpreisen!
  • Ich bin noch sehr am Anfang. Mein Traum einmal in einem Tinyhouse zu wohnen habe ich schon einige Zeit. Habe mich seither mit Videos auf YouTube  beschäftigt und im Internet recherchiert. Vor einigen Wochen habe ich einen 2-tägigen Workshop bei Go-Tiny besucht. Ob ich mein Tinyhouse wirklich komplett alleine bauen werde wird sich erst noch zeigen. Aber so manches würde ich schon gerne selber machen. Bin vor allem gespannt, was ich bei euch für Informationen sammeln kann und bin für Anregungen und natürlich Fachwissen sehr dankbar.
  • Ich interessiere mich für ein Tiny House zur Jagd im Jagdrevier.
  • Ich habe einen Kleingarten und vor darin ein “Tiny House” aufzustellen – es muss also nicht mobil sein.
  • Ich plane uns ein eigenes Tinyhouse zu bauen. Ich bin von eurer Umsetzungsqualität und Detailgenauigkeit schwer begeistert und möchte von euch lernen.

Du möchtest dein Tiny House selbst bauen bist aber noch unsicher?
Komm zum nächsten Praxisworkshop!

  • Ich bin sehr heiß auf mein eigenes Tiny House, bin aber gerade erst ganz am Anfang. Trotzdem komme ich sehr gern zu diesem Kurs! Ich lerne Leute kennen, kriege einen Eindruck, schnuppere Tiny-House-Luft und komme “vom Kopf in die Hand”. Das möchte ich auch sehr bewusst so bald wie möglich, um auch innerlich in dem Prozess weiterzukommen. Ich würde gerne ein mobiles Tiny House bauen, weil ich noch nicht weiß, wo ich lande. Ins Innere soll ein E-Piano passen und ich hätte gerne eine Spielzeugeisenbahn, die auf 2 Etagen im Kreis fahren kann und evtl. sogar die Etagen wechseln.
  • Ich interessiere mich schon seit ein paar Jahren für das Thema Tiny House und möchte gerne selber eines bauen, um darin zu leben. Ich gehe flott auf die 50 zu und wollte schon als Kind leben wie Peter Lustig in seinem Bauwagen :-). Mein Tiny soll mein finanzierbarer Alterswohnsitz werden. 
  • Ich bin gelernter Gas- und Wasserinstallateuer und bin handwerklich begabt. Ich bin in einer Tischlerfamilie aufgewachsen und in den Sommerferien habe ich nach Bedarf meinem Vater bei der Arbeit geholfen, daher habe ich auch etwas tischlerische Erfahrung und freue mich riesig auf den Workshop.
  • Ich möchte meiner Mutter bei der Planung und beim Bau ihres eigenen Tinyhouses helfen.
  • Mein Hauptanliegen ist es, Kontakte zu knüpfen und Ideen zu sammeln, wichtige Hinweise für die ersten Schritte in der Planung und ein Gefühl für das Bauen an sich zu bekommen.
  • Mein TinyHouse-Bauplan ist im Laufe des letzten Jahres gereift – und jetzt weiß ich genau, “was” ich brauche und “wo” ich es im Tiny House unterbringen werde. Jetzt fehlt nur noch das “wie”. Ich freu mich darauf, mit dem Workshop mit euch einen Start-Impuls für den Bau in diesem Jahr zu bekommen!

Die Menschen, die sich zu unseren Praxisworkshops anmelden, tragen häufig schon länger die Idee mit sich herum sich ihr Tiny House zu bauen und wollen nun Nägeln mit Köpfen machen. Sie träumen von Veränderung im Leben, sei es weil sie einen Rückzugsort suchen oder sich einen kleinen Wohnsitz schaffen wollen. Sie kommen zum Praxisworkshop um von professionellen, erfahrenen Tiny House Experten zu lernen und freuen sich auf das Netzwerken mit Gleichgesinnten.

Nicole hat es auf unserem Tiny House Praxisworkshop so gut gefallen, dass sie nach dem Studium jetzt noch eine Lehre zur Schreinerin machen möchte. Vox hat sie beim Bau ihres Tiny Houses in 2019 begleitet (Titel: Wohnwahnsinn – Wo können wir noch Leben?)

Tiny House selber bauen – was am Anfang verunsichert

Wenn man bereits genau weiß, wie das eigene Tiny House aussehen soll, welche Materialien und Werkzeuge benötigt werden und wie die einzelnen Baugruppen von Wandrahmen bis Badezimmer gebaut werden, dann nimmt man natürlich nicht an einem Praxisworkshop teil. Andernfalls hat man vielleicht ähnliche Zweifel wie die Teilnehmer unserer Praxisworkshops am Anfang.

  • Ich bin handwerklich nicht so sehr versiert, möchte das aber gerne ändern. Der Workshop ist für mich der erste Schritt um Ideen und praktische Erfahrungen zu sammeln.
  • Ich bin Architekturstudentin und habe mich schon öfter mit dem Thema befasst. Leider immer nur theoretisch. Ich finde euer Angebot das Thema ganz praktisch anzugehen daher sehr spannend.
  • Ich habe schon einen Workshop bei Tech Tiny House gemacht und bin jetzt aber sehr an der Praxis interessiert.
  • Ich bin seit Jahren Fan der Tinyhouse-Bewegung, habe schon viele Ideen gesammelt, aber noch keinen konkreten Plan meines Traum-Tiny Houses. Es interessiert mich vor allem die Frage, ob komplett oder teilweise selbst bauen oder bauen zu lassen das Richtige für uns sein könnte. 
  • Ich bin handwerklich überhaupt nicht erprobt, habe null Ahnung von Dämmung oder irgendwelchen Leitungen geschweige denn von Kreissägen oder Statik – und genau deswegen möchte ich supergern an eurem Workshop teilnehmen! Ich möchte all das lernen, ausprobieren und mir mein kleines Haus soweit wie möglich irgendwann selbst bauen.
  • Mein Ziel im Workshop wäre es festzustellen, was ich allein bewerkstelligen kann, wo meine Grenzen sind und wann ich Hilfe brauche. Ich komme zwar aus der Immobilienbranche, kenne mich aber im (Holz)hausbau überhaupt nicht aus. Von einer Dampfsperre habe ich aber zumindest schon mal gehört und weiß, dass man da nicht durchbohren sollte 😉
  • Nach langem Überlegen ein Tiny house bauen zu lassen, würde ich gerne in Erwägung ziehen, es selbst zu bauen, dazu brauche ich aber “Praxis” bzw die Möglichkeit mir einmal anzuschauen, was da überhaupt auf mich zukommt 🙂 

Die Workshop-Teilnehmer haben sich meistens bereits für die Umsetzung ihres Tiny Houses entschieden. Jetzt stellt sich ihnen die Frage des “wie”? Ihre Zweifel beziehen sich vor allem darauf, dass sie oft kaum handwerkliche Erfahrungen haben und nicht einschätzen können, was beim Tiny House Bau alles auf sie zukommt. Die meisten kommen also mit dem Ziel zum Praxisworkshop handwerkliche Fertigkeiten zu erlernen und um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob sie den Bau selbst wuppen können oder am Ende doch lieber (teilweise) bauen lassen.

Tiny House Praxisworkshop – was du bei IndiViva lernen kannst

Wir von IndiViva sind Macher und wollen Menschen in die Umsetzung ihrer Tiny House Projekte bringen, egal ob durch einen Kauf oder den eigenen Bau. Der Praxisworkshop “Tiny House Bau” richtet sich aber explizit an Leute, die entweder schon wissen, dass sie selber bauen wollen, oder genau das herausfinden möchten. Bei diesem Workshop decken wir 3 Bereiche ab:

  • Theoretisches Wissen in allen für die Gebäudehülle relevanten Bereichen vermitteln und ein wenig darüber hinaus z.B. bzgl. Haustechnik
  • Unmittelbar praktische Anwendung des neuen Wissens beim gemeinsamen Bau an einem echten Tiny House
  • Weiterentwicklung der eigenen Tiny House Planungsideen zusammen mit erfahrenen Tiny House Experten

Der Schwerpunkt liegt ganz eindeutig auf dem Praxisteil, der ca. ⅔ ausmacht. Dabei bilden wir Kleingruppen von max. 5 Leuten, die jeweils von 2 erfahrenen Handwerkern beim Bauen angeleitet werden. Besonders wichtig ist uns aber auch die Gemeinschaft, dass die Teilnehmer sehen wie man zusammen eine Idee entwickeln kann, jeden da abzuholen wo er steht und individuell zu betreuen und wo nötig, Ängste zu nehmen.

Josef sagt unser Praxisworkshop hat die letzten Zweifel beseitigt. Der Workshop hätte ihn total motiviert sofort mit dem Bau zu beginnen. Im Juli 2019 war Einweihung!

Ein Tiny House selber bauen –  kann man das nach so einem Praxisworkshop von IndiViva?

Zur Beantwortung der Frage, ob man nach der Teilnahme an einem Praxisworkshop selbst ein Tiny House bauen kann, lassen wir am besten wieder ein paar ehemalige Teilnehmer zu Wort kommen.

  • Mir hat der Workshop gezeigt, dass ich es tatsächlich schaffen kann ein Haus zu bauen.
  • Ich weiß jetzt, außer Elektro und Wasser kann ich die Hütte bauen =)
  • Der Workshop hat mich auf jeden Fall weitergebracht und ich werde das Projekt sicher angehen und selber bauen.
  • Wir haben uns entscheiden! Ja, wir machen das!
  • Der Workshop hat mir geholfen viel Zeit bei Detailfragen zu sparen (z. B. welche Dampfbremse ich genau wählen soll) und ich sehe der Herausforderung, mir ein Tiny House zu bauen, nun gelassener entgegen, weil ich den gesamten Rohbau ja schon im Workshop erlebt habe.
  • Die Dimensionen, Machbarkeiten und Grenzen, etc. sind nun für meine eigene Planung besser einschätzbar.
  • Der Workshop hat mir Mut gemacht, mich handwerklich an Sachen eher ran zu trauen. Ich habe viel gelernt über Baustoffe, Verarbeitung & verschiedenstes Handwerkszeug, was sehr hilfreich für mich war. Ich kann sagen, ich habe ein gutes Fundament für mein persönliches Projekt erhalten!

Die Teilnehmer beschreiben, dass sie viel Wissen zu Materialien, zum Umgang mit Werkzeugen, einzelnen Arbeitsschritten und der Projektplanung gelernt haben. Daneben heben sie besonders hervor, dass sie dank des Praxisworkshops Selbstvertrauen gewonnen haben um den Bau anzugehen. Sie haben einen guten Überblick gewonnen, der sie das Projekt einschätzen lässt und durch die praktische Übung haben sie festgestellt, was selber machbar ist und Mut gewonnen das eigene Projekt auch wirklich anzugehen.

Wenn es tatsächlich zur Umsetzung kommt, darüber freuen sich Christian Bock und ich, sowie unsere Teams ganz besonders. Manchmal kommen nach ein paar Monaten Fotos und Nachrichten… wie zum Beispiel von Nicole und Josef, die beide 2018 an einem unserer Praxisworkshops mit Schwerpunkt Haustechnik & Autarkie teilgenommen haben.

Mitte Juli 2019 haben wir die Einweihung von Josef’s “Kleinem Prinzen” gefeiert. Seht und staunt selbst!

Viele Grüße,
Madeleine

P.S. Ein Podcast-Interview zu meinem persönlichen Weg zum selbst gebauten Tiny House findest du hier.

 

Josef hat sämtliche Haustechnik-Elemente, die er im Workshop kennengelernt hat in seinem 7,2m langen, autarken Tiny House umgesetzt. “Der Kleine Prinz” steht im Allgäu und wird von Josef zusammen mit seiner Partnerin bewohnt.

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