Hat man den Plan, ein Tiny House selbst zu bauen, erstmal gefasst, kommen schnell Fragen auf. Wie fängt man das Projekt am besten an? Was ist zu beachten? Woraus besteht eigentlich die Außenwand eines Tiny Houses und wie baue ich sie auf? Wie ist das mit der Haustechnik?

Antworten auf diese und viele weitere Fragen erhielten die Teilnehmern bei unserem Workshop für Selberbauer. Dazu gab es reichlich Gelegenheit, das neu erworbene Wissen in der Praxis zu üben.

8. Praxisworkshop für Selberbauer von IndiViva mit der Tischlerei Bock

Am letzten Oktoberwochenende fand der 8. Tiny House Workshop statt, den wir regelmäßig gemeinsam mit der Tischlerei Bock veranstalten. Eine Premiere war der Veranstaltungsort in der neuen Halle der Tischlerei. Mit viel Platz und vor der Witterung geschützt, hatten wir hier ideale Bedingungen, um uns voll und ganz auf das Abenteuer Tiny-House-Bau konzentrieren zu können.

12 Teilnehmer aus allen Richtungen Deutschlands waren angereist, um ihrem Traum vom eigenen, selbst gebauten Tiny House ein großes Stück näher zu kommen. Gebaut wurde ein Tiny House on Wheels, das einmal als Gästehaus dienen soll.

Unterstützt durch die Mitarbeiter der Tischlerei, bauten die Teilnehmer während des Workshops die Bodenplatte, die Holzrahmen für die Wände und die Unterkonstruktion des Dachs. Auch der Einbau der Dämmung und der weiteren Schichten des Wandaufbaus wurde geübt, Fenster montiert und die Details bis zur Dachdeckung mit allen Elementen und Anschlüssen besprochen.

Spannend war für alle Teilnehmer der Umgang mit den Werkzeugen und Maschinen. Vor dem Druckluftklammerer oder der Kappsäge hatte manch einer einen gesunden Respekt. Alle waren sich jedoch einig, dass die Abläufe sehr verständlich und einfühlsam erklärt wurden. Teilnehmerin Laura fasste enthusiastisch zusammen: “Es herrscht eine super gute Stimmung, man fühlt sich sehr wohl und traut sich, auszuprobieren.”

Ich habe jetzt gesehen, dass man Fehler korrigieren kann!

Auch der Student Holger geht nun entspannt an sein Ferienhaus-Projekt. Als die ein oder andere Schraube mal nicht richtig saß, nahmen die Mitarbeiter der Tischlerei das gelassen und zeigten den Teilnehmern, wie man die Situation löst. “Ich habe jetzt gesehen, dass man Fehler korrigieren kann” sagt er. “Auch die Frage, wie baue ich eine Wand auf, macht mir nun keine Angst mehr.” Christian, der sich mit seinem Tiny House einen Rückzugsort schaffen möchte, bestätigt: “Ich habe nun eine räumliche Vorstellung des Wand- und Dachaufbaus, verstehe wie es funktioniert und sich anfühlt.”

Ergänzt wurde der praktische Teil durch Vorträge, in denen die theoretischen Grundlagen für den Selbstbau erläutert wurden. Von den Grundüberlegungen zur Statik, dem Aufbau von Wand, Boden und Decke, hin zur Haustechnik und zu Fragen zum Bauablauf und zu Materialquellen wurden alle relevanten Themen besprochen. Alles abgerundet durch unsere persönlichen Erfahrungen im Selbstbau, mit allerlei Tipps und guten Ratschlägen. Raum für Fragen gab es reichlich, denn natürlich drehten sich auch in den Pausen und beim gemeinschaftlichen Essen die meisten Gespräche um die gemeinsame Leidenschaft Tiny House.

Bereits im Vorfeld des Workshops fanden zwei Live-Webinare statt und vielfältiges Infomaterial wurde an die Teilnehmer verteilt. Christian lobt: “Der Workshop war super eingebettet mit den Webinaren vorab, so waren schon viele Fragen beantwortet.” Laura aus Bayern ergänzt: “Es ist gut, nach den Webinaren schon zu planen und sich mit dem Thema zu befassen. Dann hat man die Chance, hier ganz konkrete Fragen zu seinem Projekt an die Experten stellen zu können.” Einige Teilnehmer hatten so bereits ihre Grundrissideen mitgebracht, bei denen wir auf Schwierigkeiten hinweisen und Verbesserungsvorschläge machen konnten.

Das war meine erste Investition in mein Tiny House und die hat sich gelohnt.

Das Ziel unserer Workshops ist neben der Vermittlung der Theorie und erster praktischer Erfahrung am Hausbau immer, den Teilnehmern eine Portion Mut mitzugeben, mit dem Projekt zu beginnen. Dazu Klarheit darüber, was sie sich selbst zutrauen oder wozu sie sich weitere Hilfe holen wollen. “Das war meine erste Investition in mein Tiny House und die hat sich gelohnt.” meint Dorthe. Sie will sich auf dem eigenen Gartengrundstück in einem Baugebiet ihren Traum vom eigenen kleinen Haus verwirklichen. “Im Workshop- Programm war nach meinem Verständnis alles drin, was ich zum Start meines Projekts brauche und ich habe dadurch ganz viel gelernt. Ich hab jetzt auf jeden Fall mehr Sicherheit und mehr Vertrauen, dass ich das tatsächlich umsetzen kann. Und ich hab Lust bekommen, das jetzt auch anzugehen.” Svenja aus Süddeutschland sieht das genauso und freut sich dabei besonders, wie viel Recherchezeit sie sich durch das vermittelte wertvolle Wissen und die guten praktischen Grundlagenfähigkeiten gespart hat.

Arnd, der den Workshop wie einen Urlaub genossen hat, verabschiedet sich mit den Worten “So ein Kurs feuert sehr sehr an, tätig zu werden.” Wir sind also sehr gespannt, bald Neuigkeiten über erste Projektstarts zu bekommen.

Für uns war es wieder einmal ein ganz tolles Erlebnis, mit so gut gelaunten, neugierigen Teilnehmern spannende gemeinsamen Tage zu verbringen. Besonders schön war es zu sehen, wie schnell sich alle harmonisch in der Gruppe zusammenfanden und Hand in Hand arbeiteten. Am Ende wurden fleißig Kontakte ausgetauscht, um sich zukünftig bei den Projekten austauschen und unterstützen zu können.  

Uns feuert das an, bald schon den nächsten Workshop vorzubereiten. Wer Interesse hat, daran teilzunehmen, findet hier mehr Infos und kann sich auf die Interessentenliste für 2022 eintragen.