Jede kleine Solaranlage am Tiny House ist ein Zeichen für mehr Klimaschutz

Solarstrom-Eigenversorgung mit sogenannten Plug‘n Play Solaranlagen für die Steckdose liegt im Trend. In Anbetracht steigender Strombezugskosten und mehr Klimaschutz rückt der Fokus auf Solaranlagen für den eigenen Stromverbrauch. Sie sind wirtschaftlich vorteilhaft, bei einem möglichst vollständigen Eigenverbrauch des produzierten Stroms und gleichzeitig möglichst niedrigen Kosten.

Seit der Neuregelung der Norm VDE-AR-N 4105 im April 2019, sind alle Netzbetreiber verpflichtet, die Anmeldung von Steckersolargeräten bis 600 Watt auch durch Laien statt wie bisher durch einen Elektriker zu akzeptieren.

Was ist ein Steckersolargerät?

Als “Steckersolargerät” oder „Balkonsolarmodul“ werden kleine Photovoltaiksysteme bezeichnet, die an normale Steckdosen im Haushalt angeschlossen werden. Auf diesem Weg speisen sie Strom direkt in den Stromkreis deines Tiny House.

Die Geräte produzieren in der Regel genug Strom, um einen wesentlichen Teil der Grundlast eines Haushalts zu decken, der etwa durch Stand-By-Funktionen und dauernd laufende Geräte wie Kühlschrank oder Heizungspumpe zustande kommt. Sie dienen lediglich als Ergänzung zum vorhandenen Netzstrom und sollen die laufenden Stromkosten durch selbst erzeugten Strom bei Sonnenschein senken. Durch die Beschränkung auf max. 600 Watt an einem Hausstromkreis, ist ausreichend technische Sicherheit gegeben, denn die Energie reicht nicht aus, um eine normgerechte Elektroinstallation zu überlasten.

Wie funktioniert so eine Steckersolaranlage?

Die Steckersolargeräte haben eine Leistung von 200 bis 600 Watt und können zum Beispiel an der Fassade, auf dem Dach oder auf dem Boden neben dem Tiny House platziert werden und sollten im passenden Winkel zur Sonne ausgerichtet sein. Die Module können auch flach auf Fassade oder Flachdach montiert werden, liefern in dem Fall jedoch nur ca. 2/3 ihrer Leistung, z.B. ein 300 W Modul dann nur 200 W Leistung.

Die Anlagen bestehen aus 1 bis 4 Solarmodulen und einem Mini-Wechselrichter, welcher den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Der Wechselstrom wird per Steckverbinder über eine dafür geeignete Steckdose in den Stromkreis des Tiny House eingespeist. Haushaltsgeräte im Stromkreis (z.B. der Kühlschrank) benutzen immer zuerst den Strom des Solargerätes und ergänzen dann erst mit Netzstrom.

Dies basiert auf einem physikalischen Prinzip: Vereinfacht gesagt „drückt“ das Netz so viel Strom in das Tiny House wie von den Haushaltsgeräten abgenommen wird. Ist schon Strom aus lokalen Quellen (Steckersolargerät) vorhanden, dann „drückt“ das Netz einfach weniger Strom von außen rein.

Wieviel kann ich mit so einer Anlage sparen?

Pro Jahr ist im Schnitt ein Ertrag von max. 100 kW/h pro 100 W Nennleistung des Solarmoduls zu erwarten. Ein 300 W Solarmodul erzeugt also bis zu 300 kW/h im Jahr. Das entspricht etwa dem jährlichen Stromverbrauch eines Kühlschranks. Da die Steckersolaranlagen im Vergleich zu großen PV-Anlagen sehr einfach aufgebaut sind, kosten sie nicht viel.

Eine steckbare Solaranlage mit 240 W inklusive Zubehör und Lieferung gibt es bereits recht günstig für 350 € zu kaufen. Im besten Fall produziert das Gerät jährlich 240 kWh Strom und vermeidet den Bezug von Netzstrom. Bei einem Strompreis von ø 0,305 € pro kWh würde das ca. 73 € Ersparnis pro Jahr bedeuten. Die Anlage würde sich also nach etwa 5 Jahren amortisieren.

Wenn sich die Strompreisentwicklung der vergangenen Jahre fortsetzt, macht das nach 20 Jahren ca. 1.800 € Ersparnis. Außerdem hast du etwas für den Klimaschutz getan weil du bis zu 4.800 kWh Strom selbst aus erneuerbaren Energien gewonnen hast.

Wie ist der aktuelle rechtliche Hintergrund beim Thema Solaranlagen?

Der Anschluss per Stecker ist mittlerweile grundsätzlich erlaubt, Verbraucher dürfen Steckersolargeräte selber direkt an normale Haushaltsstromkreise anschließen.

Möglich wurde das durch eine Überarbeitung der Sicherheitsbestimmungen in der dafür grundlegenden elektrotechnischen Norm. Es müssen allerdings technische Regeln eingehalten werden, die DGS hat dazu eigens einen Sicherheitsstandard entwickelt und publiziert. Unklar ist derzeit noch, ob Schuko-Steckdosen dafür zulässig sind. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte deshalb von einem Elektrofachbetrieb eine spezielle Einspeisesteckdose einbauen lassen. Die Fachleute können dann auch gleich prüfen, ob dein Stromkreis im Tiny House für die Solar-Einspeisung geeignet ist.

Wenn ein Steckersolargerät bei starkem Sonnenschein mehr Strom erzeugt, als im selben Moment zuhause verbraucht wird, gelangt der Strom ins öffentliche Stromnetz.

Aus diesem Grund sollte eine Steckersolaranlage auch nur dann betrieben werden, wenn ein eigener Zähler vom deinem Stromanbieter für das Tiny House vorhanden ist. Der Betrieb auf einem Campingplatz, auf dem es in der Regel nur Zwischenzähler vom Platzbetreiber gibt, ist nicht gestattet und kann im schlimmsten Fall sogar die Zwischenzähler des Platzbetreibers zerstören.

Herkömmliche Zähler können dabei unter Umständen rückwärts laufen. Grundsätzlich gibt es Zähler mit und ohne Rücklaufsperre sowie Zwei-Richtungszähler.

Solltest du noch einen Zähler ohne Rücklaufsperre haben dann erfolgt der Tausch meist automatisch über die Anmeldung beim Netzbetreiber. Wird ein alter Zähler ohne Sperre nicht getauscht und die Netzrückspeisung ist höher als 4% des Jahresstrombezugs, was bei Tiny Houses wahrscheinlich immer der Fall sein wird, so werden tatbestandlich verschiedene Straftaten verwirklicht.

Der Rücklauf des Zählers muss also immer verhindert oder gemessen werden!

Muss ich mein Steckersolargerät anmelden?

Bislang gelten für die Betreiber der Stecker-PV- „Kleinstanlagen“ die gleichen Rechte und Pflichten wie für große Anlagen.

Da nach der Niederspannungsanschlussverordnung eigentlich alle Erzeuger betroffen sind, ist von einer Anmeldepflicht beim Stromanbieter auszugehen. In jedem Fall musst du Solaranlagen beim Stromanbieter anmelden, wenn du keinen Zähler mit Rücklaufsperre hast. Einige Stromanbieter haben bereits ein vereinfachtes Anmeldeverfahren eingerichtet. Ansonsten setzt du deinen Stromanbieter formlos in Kenntnis und wartest ab, ob dieser sich meldet.

Erste Städte wie Freiburg und Wiesbaden fördern sogar schon die Anschaffung von Steckersolargeräten mit bis zu 300 €.

Ortsfeste Steckersolargeräte müssen laut MaStRV  bei der Bundesnetzagentur registriert werden. Es ist jedoch bisher nicht abschließend geklärt, wann ein Steckersolargerät ortsfest ist. Da die Registrierung online und gebührenfrei zu erledigen ist, spricht nichts dagegen diese in jedem Fall sicherheitshalber vorzunehmen.

Das richtige Modell für Dich

IndiViva erarbeitet zurzeit mit der Firma edvanture daran individuelle Steckersolaranlagen für Tiny Houses zusammen zu stellen. Folge uns auf Facebook um über die neusten Entwicklungen informiert zu sein.

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Die 600 Watt-Steckersolaranlage der bau-tech Solarenergie GmbH beinhaltet das Montagematerial für eine 35°-Aufständerung oder die plane Wandbefestigung. Je nach Standort und Ausrichtung der Solarmodule kann die Anlage etwa 550 kWh sauberen Strom pro Jahr produzieren.